von Armin Krenz, Honorarprofessor für Entwicklungspsychologie und Elementarpädagogik (Bukarest) et. Prof. h. c. Dr. h. c. (staatl. Landesuniversität Moskau)
Wie Kinder lernen
Erkenntnisse aus dem Feld der Hirnforschung weisen immer wieder auf die hohe Bedeutung der Gefühle hin, die beim Lernen wirksam werden. Dabei ist ein gehirnmäßiges Lernen keine neue Theorie, keine modernistische Strömung und kein neuartiges Programm, sondern vielmehr die biologische Grundlegung für alle nachhaltigen Lernprozesse!
Lernen geschieht nur, wenn Wahrnehmungen zu einem tiefen Erlebnis führen – und das ist der Fall, wenn drei Voraussetzungen erfüllt sind:
Allzu schnell wird häufig von Eltern oder Lehrkräften gesagt, Kindern fehle es an Motivation, die Konzentration sei nicht – wie gewünscht – vorhanden oder Kinder seien abgelenkt. Auf diese Weise wird den Kindern eine Bringschuld zugewiesen, ohne sich als Erwachsener die zentrale Frage zu stellen, woran es liegt bzw. welche aktuellen Einflüsse es sind, die Kinder dazu führen, diese Verhaltensmerkmale an den Tag zu legen. So führt das Gefühl der Nicht-Annahme schnell zur Lernverweigerung bzw. zur Abwehr, sich auf Lernnotwendigkeiten einzulassen.