Die Arbeit begann mit der Rechenschwäche-Therapie. Wann wurde dann mit der Lerntherapie für Kinder mit einer Lese-Rechtschreib-Schwäche in Deutsch oder Englisch begonnen?

Dr. Schulz: Mit Deutsch fingen wir auch schon sehr früh an. Das war Mitte der 90er Jahre. Federführend für die Konzeptentwicklung war hier Dr. habil. Borghild Rehak.

Um Englisch begannen wir uns zu kümmern, als uns Eltern ehemaliger LRS-Kinder ansprachen, die feststellten, dass ähnliche Probleme wie sie früher in Deutsch bestanden, nun beim Erlernen dieser Fremdsprache auftauchten. Stück für Stück haben wir in den letzten Jahren auch das Konzept für die Lerntherapie bei einer Englisch-Schwäche entwickelt.

20 Jahre sind eine lange Zeit. Sie sind beide von Anfang an dabei. Deshalb diese Frage an beide: Worauf sind Sie, wenn Sie zurückblicken, besonders stolz?

Dr. Schmidt: Ich bin vor allem dankbar: Dankbar für die vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die im Laufe dieser Jahre sich mit ganz unterschiedlichen Aufgaben einbrachten, damit Kinder bei uns lesen, schreiben und rechnen lernten, die es sonst womöglich nicht geschafft hätten. Mit viel Liebe und Sorgfalt widmeten und widmen sich unsere Therapeuten jedem einzelnen Kind.

Ebenso dankbar bin ich, dass wir Partner in weiten Teilen Deutschlands gefunden haben, die ebenfalls mit großem Engagement die Lerntherapie nach dem Duden-Konzept anbieten. Wir alle zusammen leisten damit einen Beitrag, dass zukünftige Generationen mit besserer Bildung ins Leben starten. Was mich mit Stolz erfüllt, sind eher die Aufgaben, auf die wir uns aktuell vorbereiten. Wir sind dabei, viele neue Standorte zu eröffnen. Es ist gut zu wissen, dass die Duden Institute fit für die Zukunft sind.

Dr. Schulz: Wir haben alle zusammen viel bewegt. Vor 20 Jahren haben wir in unserem ersten Institut echte Pionierarbeit geleistet. In zahlreichen Fortbildungsveranstaltungen für Lehrerinnen und Lehrer haben wir dann unser Wissen in viele Schulen getragen und Hinweise zum Umgang mit diesen Lernschwächen gegeben. Ebenso sind viele Erfahrungen aus der Arbeit in den Instituten in verschiedene Lehrwerke und Schulmaterialien eingeflossen. Diese Öffnung war mir immer wichtig!

In den letzten Jahren hat sich die Hirnforschung auch verstärkt dem Thema „Lernen“ angenommen. Es erfüllt mich dabei mit besonderer Freude, dass wir immer wieder feststellen konnten, dass unser Konzept dem entspricht, was die Hirnforscher unter „hirngerechtem Lernen“ beschreiben. In der Praxis sehen wir das jeden Tag: Wie unsere Kinder erfolgreich lernen und sie sich die für das ganze weitere Leben so wichtigen Kulturtechniken Lesen, Schreiben und Rechnen aneignen. Ja, die 20 Jahre erfüllen mich mit großer Zufriedenheit und Freude!

Vielen Dank!
Das Interview führte Doris Friedrich.