Welche Ergebnisse konnten wir gemeinsam erzielen?

Unser erstes Schulprojekt vor drei Jahren dauerte 10 Wochen. Das heißt, wir hatten 10 grundlegende Sequenzen mit einer Dauer von 10 bis 15 Minuten definiert, genau beschrieben und mit den Lehrkräften eingeübt. Diese wurden jeweils eine Woche lang in allen 1. Klassen einer Schule umgesetzt. Dann wurde in den Klassen hospitiert und wir konnten gemeinsam die Erfolge besprechen, auftretende Fragen klären, Beobachtungen diskutieren ... Es war für beide Seiten jeweils eine sehr fruchtbare Erfahrung. Das Feedback der Lehrer/ innen war durchweg positiv, nur wünschten sich alle Beteiligten mehr Zeit zur Umsetzung der Sequenzen. So wurde gemeinsam die Idee geboren, die Sequenzen für jeweils einen Monat im Unterricht zu üben und damit am Schuljahresanfang zu beginnen.

Ein Anschlussprojekt haben wir in fünf Berliner Schulen für die 1. Klassen über ein gesamtes Schuljahr durchgeführt. Es hat allen Beteiligten viel Spaß gemacht und wir konnten viel voneinander lernen. Wichtige Inhalte der Sequenzen für Erstklässler waren zum Beispiel: Entwicklung von Zahlvorstellungen und Aufbau des Zahlenraums bis 20, Entwicklung von Handlungsvorstellungen zu Rechenoperationen, Entwicklung effektiver Rechenstrategien, aber auch Entwickeln von Vorstellungen zu Körpern und Flächen. Und es wurde viel von den Kindern dazu gesprochen. Mit diesen Sequenzen wollten wir erreichen, dass kein Kind weit hinter den anderen zurückbleibt, sondern dass alle Kinder sich ein erstes Verständnis zu grundlegenden mathematischen Inhalten aufbauen können.

Jetzt arbeiten wir an zwei Schulen im Fortsetzungsprojekt. Unsere Kinder sind inzwischen Zweitklässler. Sie haben sich den Zahlenraum bis 100 sicher aufgebaut, können über die Anordnung von Zahlen reflektieren und haben gute Rechenstrategien verinnerlicht, die sie auch erklären können.

Unsere nächsten Ziele in der Zusammenarbeit mit Lehrerinnen und Lehrern

Gern möchten wir das Schulprojekt mit unseren Kindern auch im nächsten Schuljahr fortführen – das wünschen sich die Kinder, ihre Lehrer/-innen und wir gemeinsam. Es ist inzwischen eine sehr vertrauensvolle und anregende Zusammenarbeit geworden.

Durch unsere Arbeit haben wir die Kollegen anderer Duden Institute neugierig gemacht und sie ermuntert, ebenfalls solche besonderen Schulprojekte zu initiieren. Zum Beispiel soll es ein solches Projekt auch in Hamburg und in Neubrandenburg geben. Wir suchen nun Schulen, die daran Interesse haben. Anfangen sollte ein solches Projekt immer mit Erstklässlern zu Beginn des schulischen Lernens. Außerdem sollten sich alle Lehrer/-innen einer Schule, die eine 1. Klasse unterrichten werden, als Team dafür entscheiden.

Wir freuen uns auf Ihr Interesse und Ihre Anfragen, wenn das für Sie infrage kommt.

Lehrerstimmen zum Schulprojekt

Interview mit Simone Kiekbusch, teilnehmende Lehrerin in dem Projekt an der Brüder-Grimm-Grundschule Berlin