Pädagogik und Psychologie

HaLFa-Studie

Unsere neuste Studie zeigt auf, wie stark Kinder mit Lernschwierigkeiten und ihre Familien durch Hausaufgaben belastet sind.

HaLFa-Studie zeigt Möglichkeiten auf, um den täglichen Hausaufgabenstress zu vermeiden.

Hausaufgaben sind ein häufiges Streitthema in Familien. Gerade für Kinder mit Lernschwierigkeiten wie einer Lese-Rechtschreib-Schwäche oder Rechenschwäche und ihre Familien stellen Hausaufgaben eine starke Belastung dar. Diese begründet sich vor allem in dem hohen zeitlichen Aufwand, der für die Hausaufgaben nötig ist, sowie in dem großen Unterstützungsbedarf der betroffenen Kinder.

Zu diesem Ergebnis kommt die „HaLFa-Studie” (HaLFa= Hausaufgaben, Lernschwierigkeiten und familiäre Belastungen). Im Rahmen der Untersuchung wurden Eltern, deren Kinder eine integrative Lerntherapie zur Überwindung ihrer LRS und/oder Rechenschwäche erhielten, zur Hausaufgabenthematik befragt.

Die Ergebnisse:

  • In rund 75 % der Familien nehmen die Hausaufgaben mehr als 30 min, in rund 25 % der Familien mehr als 60 min in Anspruch. Gerade jüngere Kinder mit einer LRS und/oder Rechenschwäche benötigen deutlich mehr Zeit für die Hausaufgaben als schulrechtlich in einzelnen Bundesländern vorgeben ist bzw. von Expert/innen empfohlen wird.
  • 58 % der Kinder mit einer LRS und/oder Rechenschwäche brauchen oft oder immer Unterstützung bei den Hausaufgaben, die weit überwiegend von den Eltern geleistet wird.
  • Rund 64 % der in die Untersuchung einbezogenen Eltern schätzen die Belastung ihrer Familie durch die Hausaufgabensituation als „stark“ oder „sehr stark“ ein.
  • Diese erhöhte Belastung steht statistisch in engem Zusammenhang mit einem hohen zeitlichen Umfang der Hausaufgaben und der Notwendigkeit, Kinder bei den Hausaufgaben häufig oder ständig zu unterstützen. Dabei ist davon auszugehen, dass sich die einzelnen Variablen gegenseitig beeinflussen. (siehe Grafik)

Dr. Lorenz Huck, einer der Autoren der HaLFa-Studie, sieht eine gute Zusammenarbeit aller Beteiligten als Schlüssel zur Verbesserung dieser Situation: „Kinder und Eltern laufen Gefahr, durch die wiederkehrende Überforderung in anhaltenden Stress zu geraten. Vertrauensvolle Kommunikation und enge Zusammenarbeit zwischen Eltern, Lehrkraft und Lerntherapeut/-in ist dann besonders wichtig. Diese erleichtert es, angemessene Aufgaben zu stellen, die vom Kind selbstständig, in überschaubarer Zeit und mit Erfolg erledigt werden können.“

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