Spielerisch die Welt der Mathematik erschließen

Mathe, Deutsch oder doch eher Englisch? Jeder von uns hatte während der Schulzeit seine Lieblingsfächer. Fragt man Laura heute nach ihrem Lieblingsfach, so kommen wie aus der Pistole geschossen Mathematik und Sachkunde als Antwort. Vor der Lerntherapie wäre das nicht denkbar gewesen. Die Viertklässlerin tat sich schwer mit dem Erfassen von Mengen und Zahlen. Oft kam es vor, dass Laura die Zahlen verdrehte: Aus der 21 wurde dann eine 12 und aus der 34 eine 43. Das machte sich beim Rechnen in der Schule und auch beim Umgang mit Zahlen im Alltag bemerkbar.

Lauras Lehrer machten die Eltern schließlich auf die Rechenschwäche ihrer Tochter aufmerksam.

Die Matheschwäche wirkte sich nicht nur auf Lauras schulische Leistungen, sondern auch auf das Familienleben aus: Sie hatte sich zurückgezogen, wollte nicht ständig mit ihren Schwierigkeiten konfrontiert werden und lehnte jegliche Hilfe ab. Wenn ihre Eltern auf sie zukamen, um mit ihr Mathe zu lernen hat sie direkt abgeblockt. Zeit zu handeln, dachten sich Lauras Eltern.

Die Lerntherapie im Duden Institut Leipzig scheint genau der richtige Ansatz für die Grundschülerin zu sein. Hier erlebt sie, dass sie Mathematik verstehen kann, trifft auf Kinder mit ähnlichen Schwierigkeiten und fühlt sich gut aufgehoben. Die Lerntherapeutin wählt die Aufgaben so aus, dass Laura sie bewältigen kann und somit ihre mathematischen Vorstellungen entwickelt. Lauras Eltern werden regelmäßig über den aktuellen Lernstand ihrer Tochter informiert.

Mit Würfelbildern wurde sie an das Erkennen von Mengen herangeführt. Mithilfe von Zehnerstangen und Einerwürfeln stellt Laura Zahlen dar. Für die Zahl 5 benötigt man z.B. fünf Einerwürfel, die dann entsprechend der Anordnung auf einem Spielwürfel gelegt werden. Bewegen sich die Zahlen im Zahlenraum bis 100, werden die Zehnerstangen genutzt, die aus zehn Einerwürfeln bestehen. Eine 25 besteht also aus zwei Zehnerstangen und fünf Einerwürfeln.

Diese Herangehensweise ist bei Kindern mit Rechenschwäche besonders wirksam, da sie zu einem besseren Zahlenverständnis führt und die Kinder das Gelernte dauerhaft verinnerlichen.

Aber auch Lauras Hobby, das Reiten wurde anfangs in die Lerntherapie integriert. Anhand von Pferdebildern wurde sie an Addition und Subtraktion herangeführt. Die Schülerin sollte sich zum Beispiel ein Pferderennen mit insgesamt zehn Pferden vorstellen, bei denen zwei Pferde ganz vorne sind. Sie sollte dann überlegen, wie viele der zehn Pferde noch folgen.

Momentan erfreut sich auch das Spiel „Zahlenbingo“ bei Laura großer Beliebtheit. Hier geht es darum, das richtige Ergebnis einer Rechenaufgabe, die zuvor erwürfelt wurde, auf einer Zahlenübersicht zu markieren. Bei vier richtigen Ergebnissen heißt es dann „Bingo“.

Die Lerntherapeutin hat Laura ebenso Möglichkeiten aufgezeigt, wie sie das Rechnen auch außerhalb der Schule anwenden kann. Beim Einkaufen kann sie beispielsweise ausrechnen, wieviel Geld sie im Portemonnaie hat und was sie sich von ihrem Taschengeld kaufen kann. Rechenoperationen wie Subtraktion oder Addition werden so geübt.

Die Lerntherapie hat Laura gezeigt, dass Mathematik sogar Spaß machen kann. Und das spiegelt sich auch in Lauras Mathenote wider: Mit Hilfe der Lerntherapie hat sie sich auf eine 3 verbessert. Laura ist viel selbstbewusster geworden und das Zusammenleben in der Familie funktioniert auch wieder. Die nächste Mathestunde kann also kommen.